Antiquares Kinderbuch in altersangemessenem Zustand.
Magda
Trott (1880 – 1945) ist den meisten Lesern als Autorin der
Kinderbuchreihen Goldköpfchen und Pucki bekannt. Bei Lektüre dieser Bücher würde
man in der Autorin eine warmherzige, mehrfache Mutter und überzeugte Hausfrau
vermuten. Wer weiß schon, dass Magda Trott als radikale Frauenrechtlerin
engagiert für die Berufstätigkeit und
Eigenständigkeit der Frau eintrat und sogar die Gründung eines Amazonenstaates in
der Lüneburger Heide plante? Ebenfalls weniger bekannt ist, dass Magda Trotts
sehr umfangreiches Werk nicht nur Kinderbücher, sondern ein beachtliche Anzahl
von Romanen, Ratgebern, Theaterstücken, Novellen und Kurzgeschichten umfasste.
Über Magda Trotts Privatleben ist nicht viel bekannt. Ob sie selbst Kinder
hatte, ist nicht zuverlässig belegt. Verheiratet war sie wahrscheinlich nicht.
Sie scheint kinderlieb gewesen zu sein – immerhin ergriff sie für einige Zeit
nach der Übersiedelung aus Schlesien nach Berlin (1903) den Beruf der
Kindergärtnerin und schrieb im Laufe ihres Lebens gerne und viel für Kinder. Ihre literarische Laufbahn begann
Magda Trott 1919 mit 39 Jahren und schrieb von da an bis zu ihrem Tod 1945 sehr
diszipliniert bis zu 11 Romane pro Jahr. Ihre Bücher waren von Anfang an sehr erfolgreich und wurden vor allem von
den jungen Mädchen sehr geliebt. 1933 wurden einige ihrer
Erwachsenenromane von den Nationalsozialisten als „unerwünschtes Schriftgut“
und zu „unsittlich“ auf den Index gesetzt. In vielen Veröffentlichungen lässt
Magda Trott erkennen, dass sie mit ihrer feministischen Art dem damaligen
Zeitgeist weit voraus war und das geduldige Warten der Mädchen auf einen
wohlhabenden Ehemann verurteilte. 1928 begann die Kinderbuchreihe Pommerle (spielt in Pommern, daher der Name), die Frau Trott nach 7 Bänden 1939
beendete. Gleichzeitig startete 1928 mit Goldköpfchen die bekanntere Reihe um die Heldin Bärbel,
die mit 13 Bänden (später dann über Bärbels Kinder) 1953 endete. Die beiden
hier in den Geschichten begleiteten Mädchen bzw. Frauen sind selbstbewusst und
ergreifen, ganz Magda Trotts feministischer Einstellung zufolge, statt
Hausfrauenrolle einen Beruf. Die bekannteste Kinderbuchreihe Pucki (1935 – 1941, 12 Bände) ist mit ihrer Heldin
Hedwig Sandler untypisch für die Autorin. Es kann vermutet werden, dass nach
dem Verbot jüdischer Schriftsteller durch die Nationalsozialisten – und damit
auch von Else Ury und ihrer sehr beliebten Reihe Nesthäkchen – Trott quasi
einen Ersatz schaffen wollte oder sollte und sich so an das Frauenbild der
nationalsozialistischen Denkweise anpasste. In wie weit dies ihrer Gesinnung
entsprach, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. 1941 begann Magda Trott die Erika-Reihe, die ab 1951 als Rosemarie (4 Bände) erschien. Die Bücher von Magda Trott wurden nach dem Krieg überarbeitet und zum Teil umgeschrieben. Es wurden vor allem Ortsnamen, die sich nun in den Ostgebieten befanden, in westdeutsche Städtenamen abgeändert und alle Hinweise auf Soldaten oder Krieg getilgt. Die Sprache kann heute nicht mehr als politisch korrekt bezeichnet werden, wie zum Beispiel die beschriebene Aufregung über den Besuch eines „Negers“ in „Pucki, unser Mütterchen“ (1939, überarbeitet 1949) zeigt. Hier noch ein paar allgemeine Infos zu meinen Auktionen: Ich verkaufe in der Regel Gebrauchtwaren in gutem Zustand - in wenigen Fällen auch im Kundenauftrag von Privat. Wenn Mängel vorhanden sind, sind diese auch beschrieben. Falls Ihnen meine Artikelbeschreibung insgesamt zu kurz ausgefallen ist, fragen Sie doch bitte per Email nach, ich liefere gerne Details. Bitte stellen Sie Ihre offenen Fragen vor der Gebotsabgabe. Meine Multimedia Artikel sind höchstens FSK16. Wenn Ihnen meine Bilder und Texte dieses Angebotes gefallen (betreffend Artikel und Disclaimer), dürfen Sie sie für eigene nichtgewerbliche Zwecke verwenden. Bitte beachten Sie auch meine mich-Seite für Hintergrundinformationen zu klassischen Computerspielen, Heimatforschung in Oberfranken und vielem mehr. Ich wünsche Ihnen vor allem viel Spaß beim Bieten und hoffe Ihnen mit meinem Angebot einen nützlichen und erfreulichen Dienst erwiesen zu haben. |