DVD PIHALLA - AUF ZU NEUEN UFERN

ein Film von Nils-Erik Ekblom

Finnland 2017, 100 Minuten, finnische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

FSK 12

mit Mikko Kauppila, Valtteri Lehtinen, Sanna Majuri u.a.


Nachdem Miku bei einer Party beinahe die Wohnung seiner Eltern in Schutt und Asche gelegt hat, muss er zur Strafe für den Rest der Ferien mit ihnen ins Häuschen aufs Land. Es droht ein Sommer der Langeweile. Bis auf einmal der smarte und selbstbewusste Elias im Garten auftaucht und sich als Nachbar vorstellt. Plötzlich fühlt sich der Sommer für Miku so toll an, dass er am besten nie mehr endet. Unser Autor Paul Schulz hat sich „Pihalla“, der im Februar in der queerfilmnacht läuft, angesehen und findet: Nils-Erik Ekbloms Spielfilmdebüt ist schlau, sexy, sehr, sehr komisch und eine zarte, ganz untypisch finnische Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern.

Finnland, ein Sommermärchen


Kaurismäki geht anders. Wo in den Werken des großen finnischen Meisters hauptsächlich unglückliche Menschen durch akkurat gefaltete Filmlandschaften schlurfen, in denen es nie richtig hell wird und alle aussehen wie am Morgen nach dem Besäufnis am Ende eines Fellini-Drehs, lässt Regisseur und Drehbuchautor Nils-Erik Ekblom in „Pihalla“ mal so richtig die Sonne rein. Nicht das dabei nicht gesoffen würde, aber im Gegensatz zu anderen finnischen Filmbacchanalien hebt sich das Glas hier immer Richtung Hoffnung, und zwar gleich von Beginn an.

Das geht so: Miku ist 17 Jahre alt und, wie in dem Alter ja nicht unüblich, ein bisschen verwirrt. Deswegen lässt er sich von seinem älteren Bruder Sebu dazu überreden, in Abwesenheit ihrer Eltern in deren Haus eine wilde Party zu veranstalten, bei der große Teile der Inneneinrichtung zu Bruch gehen. Sebus Ziel ist es eigentlich, dem kleinen Bruder, den er auch mal einen „Jungen ohne Eigenschaften“ nennt, während der derben Feierlichkeiten endlich ein Mädchen zuzuführen, das ihn entjungfert. Und tatsächlich schafft es Miku mit einem relativ betrunkenen und mehr als willigen Wesen des anderen Geschlechts allein in einem Zimmer zu sein und herumzuknutschen. Aber viel mehr passiert nicht, denn, so unser junger Freund: „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, mit dir ‚Die Sopranos‘ zu gucken.“

Als Mama und Papa am nächsten Morgen unerwartet und zu früh wiederkommen, liegt ihre Heimstatt in Trümmern und Sebu ist verschwunden. Also bekommt Miku Mamas Wut und Papas Fassungslosigkeit ab und wird dazu verdonnert, die nächsten sechs Wochen im familiären Ferienhaus irgendwo tief in der finnischen Pampa zu verbringen. Und zwar ohne Handy, denn das schmeißt Mama auf der Autobahn in einen Straßengraben, nachdem die Nachbarn telefonisch besorgt nachgefragt haben, ob bei der Party wirklich jemand gestorben sei.

Das ist nicht geschehen, aber Mikus Sommer scheint tot zu sein. Allerdings nur bis Elias auftaucht, der sprichwörtliche Junge von nebenan, und unseren Helden zu ganz neuem Leben erweckt. Das erstmal nicht weniger verwirrend ist als alles davor, dafür voll von zarten Küssen, nacktem Badengehen und einem sachten sexuellen Erwachen.

Mikko Kauppila als Miku und Valtteri Lehtinen als Elias sind dabei allerdings nicht das typische jungschwule Liebespaar. Denn ihre Sexualität wird nur durch Elias ständig bedröhnte Schwester kurz in Frage gestellt und ist danach eigentlich die kleinste Schwierigkeit in einem Film voller zum Schreien komischer Probleme, die vor allem die Erwachsenen haben. Mikus Mutter ist eine gerade vom Job freigestellte Künstlerseele, die sich Sorgen macht, weil ihr Ehemann, ein ständig schläfriger Muskelberg, sie seit Monaten nicht mehr anrührt und sie außerdem in ihrem Browserverlauf lauter Internetseiten findet, auf denen Männer andere Männer begatten. Elias Familie besteht neben einer Schwester noch aus seiner Mutter, die vor kurzem seinen Vater verlassen hat und deswegen schwer depressiv durch die die Sommersiedlung umgebenden Birkenwälder geistert.

Ideale Voraussetzungen für eine Liebesgeschichte sehen anders aus. Die Ausgangslage in „Pihalla“ ist aber ganz gut so. Denn was eigentlich als familiere Farce angelegt war, entwickelte Ekblom noch während der Dreharbeiten zu einer weit vielfältigeren, schöneren Geschichte über einen Haufen Menschen, die aus allen möglichen Gründen gerade noch nicht oder nicht mehr so genau wissen, wie das geht mit der Liebe. Das konnte er, weil er ein Ensemble hatte, das ein schauspielerisches Feuerwerk von Weltklasse abfackelt und dabei Farben aus den Figuren herausholt, die in ihnen zunächst offensichtlich nicht angelegt waren. Kauppila und Lehtinen sind dabei die am hellsten scheinenden Lichter. Wie die beiden jede Schattierung und Stimmung einer neuen Liebe zeigen, ohne dabei ein einziges Mal aus den ihnen zugeschriebenen Rollen „junger Naiver“ und „wilder Feger“ herauszufallen, ist beeindruckend. Die beiden Schauspieler wissen offensichtlich genau, was sie zeigen wollen: echte Menschen, auf die der Zuschauer zwar alle möglichen Begehrlichkeiten, Wünsche und eigenen Erfahrungen projizieren kann, die aber viel mehr sind als das.

Ideale Voraussetzungen für eine Liebesgeschichte sehen anders aus. Die Ausgangslage in „Pihalla“ ist aber ganz gut so. Denn was eigentlich als familiere Farce angelegt war, entwickelte Ekblom noch während der Dreharbeiten zu einer weit vielfältigeren, schöneren Geschichte über einen Haufen Menschen, die aus allen möglichen Gründen gerade noch nicht oder nicht mehr so genau wissen, wie das geht mit der Liebe. Das konnte er, weil er ein Ensemble hatte, das ein schauspielerisches Feuerwerk von Weltklasse abfackelt und dabei Farben aus den Figuren herausholt, die in ihnen zunächst offensichtlich nicht angelegt waren. Kauppila und Lehtinen sind dabei die am hellsten scheinenden Lichter. Wie die beiden jede Schattierung und Stimmung einer neuen Liebe zeigen, ohne dabei ein einziges Mal aus den ihnen zugeschriebenen Rollen „junger Naiver“ und „wilder Feger“ herauszufallen, ist beeindruckend. Die beiden Schauspieler wissen offensichtlich genau, was sie zeigen wollen: echte Menschen, auf die der Zuschauer zwar alle möglichen Begehrlichkeiten, Wünsche und eigenen Erfahrungen projizieren kann, die aber viel mehr sind als das.

Produktbeschreibungen

Es drohen die langweiligsten Sommerferien die es je gab. Nachdem der 17-jährige Miku bei einer Party die Wohnung seiner Eltern ordentlich ramponiert hat, muss er zur Strafe den Rest seiner Ferien mit ihnen auf dem Land verbringen. Doch auf einmal wendet sich das Blatt. Miku lernt Elias kennen, hängt mit ihm am See ab, trinkt überteuertes Bier und erkundet die Gegend. Elias tauscht Zärtlichkeiten mit Miku aus lockt ihn mehr und mehr aus seiner sexuellen Reserve. Irgendwann geschieht es und sie küssen sich. Plötzlich war es nicht mehr der langweiligste, sondern der schönste Sommer den es je geben konnte.
In seinem Coming-of-Age Spielfilmdebüt erzählt der Regisseur Nils-Erik Ekblom mit viel Witz, Warmherzigkeit und skurrilen Nebenfiguren vom Verliebtsein, Sexualität und schwierigen Elternbeziehungen. Die finnischen Shooting-Stars Valtteri Lehtinen und Mikko Kauppila spielen dabei ein ungleiches Liebespaar, dass zusammen zu neuen, wenn auch nicht unbedingt gemeinsamen Ufern aufbricht.

In seinem Spielfilmdebüt erzählt Nils-Erik Ekblom mit viel Sinn für Situationskomik und einer Fülle von skurrilen Nebenfiguren von Comingof-Age, Coming-out und dem Zauber des ersten großen Verliebtseins. In den Hauptrollen glänzen die beiden finnischen Shooting Stars Mikko Kauppila und Valtteri Lehtinen als ungleiches Liebespaar, das zusammen zu neuen, aber nicht zwangsläufig gemeinsamen Ufern aufbricht.



Pressezitate:
„Schlau, sexy, sehr, sehr komisch und eine zarte, ganz untypisch finnische Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern.“ (Sissy)

Bonusmaterial:
Q&A mit den Darstellern und dem Regisseur; Kurzfilm; Interviews; Rohschnitt-Szenen; Coming-Out am Telefon; Kinotrailer;


Produktinformation

  • Seitenverhältnis ‏ : ‎ 16:9 - 1.77:1
  • Alterseinstufung ‏ : ‎ Freigegeben ab 12 Jahren
  • Verpackungsabmessungen ‏ : ‎ 19 x 13.8 x 1.6 cm; 90 Gramm
  • Regisseur ‏ : ‎ Ekblom, Nils-Erik
  • Medienformat ‏ : ‎ DVD-Video
  • Laufzeit ‏ : ‎ 1 Stunde und 40 Minuten
  • Erscheinungstermin ‏ : ‎ 28. März 2018
  • Darsteller ‏ : ‎ Kauppila, Mikko, Lehtinen, Valtteri, Majuri, Sanna
  • Untertitel: ‏ : ‎ Deutsch, Englisch, Polnisch
  • Sprache, ‏ : ‎ Finnisch (Dolby Digital 5.1), Finnisch (Dolby Digital 2.0)
  • Studio ‏ : ‎ Salzgeber & Co. Medien GmbH
  • ASIN ‏ : ‎ B079V92F7K
  • Herkunftsland ‏ : ‎ Deutschland
  • Anzahl Disks ‏ : ‎ 1